Tipp: SOS-EU-ALP

Notfallmeldung mittels App

"Wo befinden Sie sich gerade?“ Vor allem dann, wenn man sich auf einer Berg- oder Radtour im Sommer im freien Gelände befindet, lässt sich diese Frage im Notfall oftmals von vielen Menschen nur schwer beantworten. Egal ob bei einem Wanderunfall am Berg, einem Feuer in der Gemeinde oder auch einer Verletzung beim Spazierengehen am See – damit Rettungskräfte rasche und effiziente Hilfe leisten können, müssen sie genau wissen, wo sich der Einsatzort befindet. Genau hier setzt die SOS-EU-ALP App seit mittlerweile sechs Jahren an: Bei SOS-Abgabe über die App werden Standortdaten direkt an die zuständige Leitstelle übermittelt. Zudem wird eine direkte Sprachverbindung aufgebaut. Die kostenlose App gibt es seit 2017 und wurde bereits über 450.000 Mal heruntergeladen. Einsetzbar ist sie sowohl in Tirol als auch Bayern und Südtirol. Pro Jahr gehen alleine in Tirol rund 1.000 Meldungen über die Notfall-App direkt an die Leitstelle Tirol.


„Mit der Standortübermittlung durch die SOS-EU-ALP App können Rettungskräfte schneller am Einsatzort eintreffen. Das spart wichtige Zeit und erleichtert dem Team der Leitstelle und vor allem den Rettungskräften die Arbeit ungemein. Im Ernstfall können die dadurch gewonnenen Sekunden Leben retten“, zeigt sich Sicherheitslandesrätin Astrid Mair von der App begeistert. „Es freut mich sehr, dass die App bereits auf vielen Smartphones installiert ist und aktiv genutzt wird. Der Download ist kostenlos und unkompliziert, die Benutzung der App einfach und intuitiv – und die App kann Leben retten. Das alles spricht dafür, sich die kostenlose App herunterzuladen und damit im Ernstfall schnell die Einsatzkräfte alarmieren zu können.“


90.000 App-Nutzungen in den vergangenen 30 Tagen
Ein voller Erfolg ist die App auch für Bernd Noggler, Geschäftsführer der Leitstelle Tirol: „Die App kommt bei den Userinnen und Usern sehr gut an. Wir bekommen viel positives Feedback. Besonders in den Sommermonaten, wenn viele Menschen draußen unterwegs sind, wird die App viel genutzt – alleine in den vergangenen 30 Tagen wurde die App über 90.000 Mal geöffnet. Zum Glück bedeutet nicht jede Nutzung einen Notfall. Viele aktivieren das Tool vorsorglich – etwa bei einer Wanderung – um im Ernstfall schnell die Leitstelle zu erreichen. Im Durchschnitt bekommen wir über die App drei Notrufmeldungen pro Tag – in den Sommermonaten sind es vier bis fünf.“


Auch Detail-Abklärung bei Notfällen über App möglich
Sobald ein Notfall über die App gemeldet wird, werden der zuständigen Leitstellen die exakten Koordinaten mittels GPS übermittelt. Damit ist der Einsatzort automatisch bei der Leitstelle hinterlegt und kann an die Rettungskräfte weitergegeben werden. In weitere Folge wird ein Gespräch zwischen der Leitstelle und der oder dem Hilfesuchenden aufgebaut. Dabei können weitere Details – etwa der genaue Unfallhergang – abgeklärt werden. Sollte die telefonische Abklärung etwa aufgrund eines eingeschränkten Netzes nicht funktionieren, können Hilfesuchende über die App wichtige Informationen auch mittels Textfunktion an die Leitstelle übermitteln. Auf Basis dieser Informationen können die Einsatzkräfte alarmiert werden.


Funktion „Standortverlauf“ erleichtert Suchaktionen
Seit vergangenem Jahr wartet die App zudem mit einem neuen Update auf: Die Funktion „Standortverlauf“ bietet die Möglichkeit, den Standort auch ohne Notfall in regelmäßigen Abständen aufzuzeichnen. Wird diese Zusatzfunktion aktiviert, übermittelt die App die Position nach je 100 zurückgelegten Metern an einen Server. Im Falle einer Suchaktion ohne Notruf werden die übermittelten Standortdaten abgerufen und die Suche zielgerichtet gestartet – ohne dass die Rettungskräfte eine groß angelegte und zeitaufwendige Suchaktion starten müssen.
„Gerade für Aktivitäten im alpinen Bereich – seien es Berg-, Mountainbike- oder Skitouren – bietet diese Zusatzfunktion einen Mehrwert. Wenn etwa Angehörige oder Quartiergeberinnen bzw. Quartiergeber Alarm schlagen, weil eine Person nicht wie geplant von einer Tour zurückgekehrt ist, können die Einsatzkräfte auf die gespeicherten Daten im Server zugreifen und das Suchgebiet damit einschränken. Das spart wertvolle Zeit, um die vermisste Person zu finden“, erklärt Noggler. Nach dem Check-Out aus der App werden die übermittelten Standortdaten sofort gelöscht.
Die SOS-EU-ALP App steht sowohl im Apple App Store als auch Google Play Store zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Weitere Informationen finden sich unter www.leitstelle.tirol/leistungen/soseualpapp.
 

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