Blick zum Obernberger Tribulaun
Obernberg im Winter
Winterlandschaft am  Weg zum Nösslachjoch

Obernbergtal

Skitouren im Obernbergtal – fast jeder, der in Tirol auf Skitour geht, war schon einmal da.

Am meisten Zuspruch hat sicher der Sattelberg von Gries am Brenner aus. Leicht, unschwierig und meist sogar präpariert – ein Ziel für EinsteigerInnen und TrainiererInnen. Man findet aber auch anspruchsvollere und sogar extreme Touren, wie den Obernberger Tribulaun, wo alles passen muss. Auf jeden Fall gibt es im Obernbergtal fast immer und für jeden ein lohnendes Skitourenziel.

 

Schutzgüter

Nach den Grundsätzen des „Tiroler Ski- und Snowboardtourenkonzeptes“ gibt es verschiedene Schutzgüter, für die entsprechende Schutzzonen ausgewiesen werden können. Der lokale Arbeitskreis im Obernbergtal hat sich auf insgesamt acht solcher Flächen für

geeinigt, welche von WintersportlerInnen nicht betreten bzw. befahren werden sollen!

Die Schutzzonen befinden sich in besonders geeigneten Lebensräumen und Wintereinständen der Wildtiere. Ihre Positionen, Formen und Größen basieren auf den Erfahrungen der lokalen Jägerschaft, sowie wildökologischen Modellierungen und stellen meist einen Kompromiss mit etablierten Auf- und Abfahrtsrouten von WintersportlerInnen dar. 

Digitale Karten

Alle relevanten Informationen für die digitale Tourenplanung.

Wir bemühen uns Informationen über Wald- und Wildschutzzonen in den digitalen Karten der gängigen Tourenportale zu integrieren. Häufig dient die OpenStreetMap (OSM) als Kartengrundlage der verschiedenen Outdoor-Apps. In der OSM sind die Schutzzonen ab einer gewissen Zoomstufe verfügbar.

Tipp:
Der Alpenverein bietet mit alpenvereinaktiv.com ein tolles Werkzeug zur Tourenplanung! Alle Schutzzonen für Wald und Wild, die wir im Arbeitskreis vereinbart haben, gibt's hier.

 

Sattelberg – neuer Direktanstieg

Der direkte Anstieg vom unteren (westlichen) Parkplatz in Gries zum Sattelberg ist eine nette Alternative zur vielbegangenen Route über die alte Skipiste und die Sattelbergalm.

Allerdings hat dieser Anstieg auch einige Nachteile, die durch die hohe Frequenz an SkitourengeherInnen in den letzten Jahren immer sichtbarer geworden sind:

Im Mittelteil führt die Route über alte Schlagflächen, die stark zugewachsen und nur noch mühsam zu begehen sind. Außerdem führt der alte Anstieg mitten durch einen wichtigen Lebensraum für Rauhfußhühner (Auerhuhn, Birkhuhn). Rauhfußhühner reagieren besonders empfindlich auf winterliche Störungen, weil sie sich, anders als viele andere Tierarten, keine Fettreserven im Herbst anlegen können und extrem viel Energie verbrauchen, wenn sie aus ihrer Deckung aufgeschreckt werden.

Alpenverein, Forst, Jagd und Hüttenwirt der Sattelbergalm haben daher gemeinsam eine Alternative gesucht, die für TourengeherInnen gut zu begehen ist und die Störungen der Rauhfußhühner weitgehend vermeidet.

Diese neue Anstiegsroute haben wir gleich nach dem ersten ergiebigen Schneefall gemeinsam beschildert. Wir hoffen, dass die neue Route gut angenommen und die angrenzenden Wälder geschont werden.

 

 

 

 

Panoramatafeln

An den wichtigsten Ausgangspunkten für Skitouren im Obernbergtal wurden in der Saison 2019/20 Panoramatafeln aufgestellt. Die Kartendarstellungen informieren über den Verlauf der Skitouren und die genaue Lage der Wild- und Waldschutzzonen, die nicht befahren werden sollen. Über die QR-Codes gibt es alle Infos und Hintergrundstorys zu unseren vier Schutzgütern und ihr erfährt, warum ihr die dargestellten Schutzzonen meiden sollt.

Die Infos zur Notfallausrüstung, der Notfall App und der Link zum Lawinenlagebericht kommen von unserem Partner der Bergrettung Tirol.

Bei den hier dargestellten Karten handelt es sich um detaillierte 3D-Versionen, die weiter unten in hoher Auflösung heruntergeladen werden können:

Muttenkopf

Allerleigrubenspitze

Nösslachjoch

Beschilderung

Schutzzonen werden im Gelände nur an Stellen ausgeschildert, wo ein unmittelbarer Kontakt zu einer Skitour besteht. Auch die Richtungspfeile, die ein Umgehen/Umfahren ermöglichen, werden nur sehr sparsam eingesetzt. Die Beschilderung beschränkt sich generell auf den Bereich unterhalb der Baumgrenze.

Die Richtungsschilder bedeuten nicht, dass die vorgeschlagenen Routen vor Lawinen und anderen Naturgefahren gesichert sind. Diese Beurteilung liegt in der Eigenverantwortung der SkibergsteigerInnen.

 

LVS-Checkpoints

Derzeit sind im Obernbergtal drei LVS-Checkpoint eingerichtet:

  • Sattelberg alte Piste
  • Sattelberg Westanstieg
  • am Weg zum Obernberger See

Neben dem Sicherheitsaspekt liefert uns die Station Zählungen, wie viele SkibergsteigerInnen auf den jeweiligen Touren unterwegs sind.

 

Evaluierung

Wir überprüfen den Erfolg der Lenkungsmaßnahmen mit einer eigenen App im Gelände, damit wir unsere Lenkungsmaßnahmen schrittweise verbessern können und nur dort lenken, wo es wirklich notwendig und sinnvoll ist.

Der Arbeitskreis "Skitourenregion Obernbergtal"

Beim Tiroler Ski- und Snowboardtourenkonzept ist es uns ein besonderes Anliegen, dass alle Akteure gleichberechtigt bei allen Maßnahmen mitreden und ihre Anliegen vertreten dürfen. Im Arbeitskreis Obernbergtal ist uns das bisher sehr gut gelungen und wir hoffen, dass durch die Vielfalt der Akteure auch alle Interessen ausgewogen berücksichtigt wurden.

Im Arbeitskreis vertreten sind:

  • Gemeinden
  • Grundeigentümer
  • Alpenverein, lokale Tourengeher
  • Tourismusverband
  • Jäger
  • Forstbehörde
  • Naturschutz, Ruhegebiet Stubaier Alpen
  • Land Tirol

 

Kontakt:

Klaus Pietersteiner

Land Tirol - Abteilung Waldschutz

Bürgerstr. 36, 6020 Innsbruck

klaus.pietersteiner@tirol.gv.at

Tel.: +43 512 508 4605

Nach oben